Foto Sertl
Der Aufschwung Auerbach feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch.
Letzte Woche wurde in der Tageszeitung ausführlich darüber berichtet. Zu dieser Berichterstattung möchte ich aus Sicht der SPD einige Anmerkungen machen:
Wir gratulieren schon deshalb, weil wir schon seit der Gründung 1996 sehr eng und erfolgreich mit dem Aufschwung zusammenarbeiten.
Wir sahen damals in einer Kooperation mit der neu gegründeten Wählergemeinschaft die einzige Möglichkeit um die Vormachtstellung der CSU und der CUU brechen zu können. Wir hatten uns deshalb vor der Kommunalwahl 1996 entschieden auf unsere eigene 2. Liste die SDAL zu verzichten und mit dem AA eine Listenverbindung einzugehen.
Ich erinnere mich gerne und gut daran. Bei der Nominierungsversammlung hatte ich damals als OV Vorsitzender für diese Listenverbindung geworben und gesagt:
„Wer Spuren hinterlassen will muss den Mut haben, neue Wege zu gehen.“
Und dieser Mut hatte sich ausgezahlt. Die Wahl wurde gewonnen.
Helmut Ott wurde BGM, die SPD gewann 8 Mandate und zusammen mit den beiden Aufschwung-Räten hatten wir die absolute Mehrheit im Stadtrat erreicht.
Die Zusammenarbeit funktionierte gut. In der ersten Wahlperiode wurden sogar gemeinsame Fraktionssitzungen und auch gemeinsame Klausurtagungen abgehalten und die Weichen für die Zukunft gestellt.
Erst mit der Umbenennung des Aufschwungs auf FW wurde die gemeinsame Fraktionsarbeit aufgegeben.
Nicht aber die inhaltliche Zusammenarbeit.
Gemeinsam haben wir viel für unsere Heimatstadt erreicht und den Stillstand aus der „Ära Haberberger“ aufgehoben.
Schmunzelnd und etwas irritiert habe ich nun die Berichterstattung über 20 Jahre Aufschwung in den Medien verfolgt. Die FW proklamieren darin alle Erfolge der letzten 20 Jahre für sich. Die SPD wird mit keinem Wort erwähnt.
Dabei sind es doch im Wesentlichen unsere Projekte, wie die Altstadtsanierung, die in der Amtszeit von Helmut Ott begonnen und nun mit J. Neuss fortgeführt werden. Sogar die „Helmut Ott Halle“ wird jetzt als Leistung der FW verkauft.
Warum heißt die Halle dann eigentlich „Helmut Ott Halle“ und nicht „Aufschwungtempel“?
Lassen wir doch die Kirche im Dorf.
Der frühere Kölner Universitätsprofessor Dr. Gerhard Uhlenbruck hat einmal gesagt:
„Man kann sich zwar mit fremden Federn schmücken, aber man kann damit nicht fliegen.“
Soll heißen: Liebe Freunde vom Aufschwung, haltet besser Bodenkontakt, sonst kann man leicht abstürzen.
„Merk Dir jeden, der Dir beim Aufstieg entgegen kommt, er könnte Dir beim Abstieg wieder entgegenkommen.“
Ich möchte keinesfalls falsch verstanden werden. Ich habe die Zusammenarbeit mit den FW nie bereut.
Aus meiner Sicht gibt es zu der bewährten Zusammenarbeit der SPD mit den FW in Auerbach auch heute keine vernünftige Alternative.
Wichtig ist aber, wie bei jeder Partnerschaft, der gegenseitige Respekt.
Wir sind den FW auch in der Zeit von 1996 bis 2008 stets auf Augenhöhe begegnet, obwohl die SPD mit 8 Mandaten plus BGM gegenüber 2 bzw. 3 Aufschwung Räten klar in der Überzahl waren.
Diesen Respekt fordern wir auch heute ein, auch wenn sich die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat derzeit knapp (mit 6 zu 5) zu Gunsten der FW verschoben haben.
In diesem Sinne wünsche ich den FW nochmals alles Gute zum Geburtstag und freue mich auf eine weiterhin erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Norbert Gradl