Auerbacher SPD nimmt sich für Wahlkampf viel vor
MICHELFELD - Die Auerbacher
SPD stimmte sich bei ihrer Mitglieder-
versammlung moderat auf den Land-
tags- und Bezirkstagswahlkampf ein.
Im Mittelpunkt standen Statements
vom Landtagskandidaten für den
Landkreis Amberg-Sulzbach, Uwe
Bergmann, und des Auerbacher SPD-
Kandidaten für den Bezirkstag, Peter
Danninger, sowie die Ehrung langjäh-
riger Mitglieder.
Einen Jahresbericht gab Ortsver-
einsvorsitzender Günther Sertl vor
den 24 anwesenden Mitgliedern nicht
ab, dieser ist für die Hauptversamm-
lung des Ortsvereins vorgesehen, so
sein Hinweis. Bergmann stellte kurz
den Kurs der bayerischen SPD vor,
die sich auf vier Themen konzentriere:
Famile, Arbeit, Wohnen und Integrati-
on. Bei letzterem kritisierte Berg-
mann die CSU scharf: ,"Die CSU hakt
sich bei der AfD unter, aber das wird
ihnen nicht gelingen".
Der AfD-Wähler wähle lieber ,,das
Original". Bergmann betonte: "Ich
will diesen dreckigen Rechtsruck
nicht." Und in Bezug auf die neuesten
Ankündigungen der bayerischen
CSU, Flüchtlinge an der Grenze abzu-
weisen, sagte er: ,,Ich will mir das an
der bayerischen Grenze nicht vorstel-
len". Das Ziel für die Region sei, dass
man als oberpfälzische SPD wieder
mit vier Mandaten im bayerischen
Landtag vertreten sei. Sertl dazu:
"Wir wollen die CSU schwächen.''
Danninger erklärte, aus Überzeugung
"ins Boot der Engagierten" eingestie-
gen zu sein und kündigte einen enga-
gierten Wahlkampf zusammen mit
Bergmann an.
Stadtrat Edmund Goß, seines Zei-
chens auch Chefarzt der Sankt Johan-
nes-Klinik Auerbach, zeichnete ein
düsteres Bild in Sachen Gesundheits-
versorgung: ,,Sie bricht im ländlichen
Raum momentan zusammen, es merkt
nur noch kaum jemand, weil noch alle
gesund sind." Die Wege würden stän-
dig weiter werden. Auch die sozialde-
mokratische Politik habe das mit zu
verantworten, ,,weil die den Kranken-
kassen zu viel Macht gegeben hat.''
Goß streifte kurz die Auerbacher Rat-
hauspolitik. Mit einem lachenden und
einem weinenden Auge schaue man
derzeit auf das Baugebiet in der Hopfe-
noher Straße. Lachend deshalb, weil
die Ausweisung eines derartigen Bau-
gebiets auf dem Wahlprogramm der
Auerbacher SPD stand, weinend, weil
man ein Problem mit den Altlasten
habe. Aber: ,,Dafür haben wir eine Alt-
last saniert, mit der wir irgendwann
mal ein Problem gehabt hätten." Goß
verteidigte die Neuschuldenaufnahme
für die Erschließung des Gewerbege-
biets Saaß, die aber wohl durch die
Verschiebung der Sanierung der Bach-
gasse, die für diese Jahre geplant war
(wir berichteten) nicht so hoch ausfal-
len werde, wie gedacht. Dritter Bür-
germeister Norbert Gradl zum Thema
Saaß: Hier habe der Stadtrat schon
unter Bürgermeister Helmut Ott Weit-
sicht bewiesen: Wenn alles klappt,
dann hat der aktuelle Stadtrat eine
hervorragende Arbeit gemacht."
Günther Sertl und Bergmann ehr-
ten zum Schluss der Versammlung
Werner Purkl für seine 40-jährige Mit-
gliedschaft bei der Auerbacher SPD.
Der ehemalige Stadtrat und stellver-
tretende Ortsvereinsvorsitzende sei
ein Aktivposten gewesen, so Gradl.
Die Ehrung für 40-jährige Mitglied-
schaft von Ute Bauer und Richard
Ziegler wird nachgeholt, weil sie ver-
hindert waren. Zu Delegierten für die
Landesdelegiertenkonferenz zur Euro-
pawahl wurden Angie Leißner,
Edmund Goß und Peter Danninger
gewählt. Ersatzdelegierte sind Wolf-
gang Wiesent, Rudi Bradl und Nor-
bert Gradl.